Zytologische Abstrichergebnisse
Die einzelnen Veränderungen der Zellen des Gebärmutterhalses wurden international in Gruppen eingeteilt (siehe Tabelle) und werden Ihrer(m) Frauenärztin/Frauenarzt von uns mitgeteilt. Quelle: Münchner Nomenklatur III für die gynäkologische Zytodiagnostik in der Zervix ab 1. Juli 2014 - nach H. Griesser et al.: Münchner Nomenklatur III, Frauenarzt 54: 1042-1048 (2013)
I: Unauffällige und unverdächtige Befunde - Abstrich im Vorsorgeintervall
II-a: Unauffällige Befunde bei auffälliger Anamnese - ggf. zytologische Kontrolle wegen auffälliger Anamnese (zytologischer/histologischer/kolposkopischer/klinischer Befund)
Befunde mit eingeschränkt protektivem Wert
II-p: Plattenepithelzellen mit geringergradigen Kernveränderungen als bei CIN 1, auch mit koilozytärem Zytoplasma/Parakeratose - ggf. zytologische Kontrolle unter Berücksichtigung von Anamnese und klinischem Befund (evtl. nach Entzündungsbehandlung und/oder hormoneller Aufhellung; in besonderen Fällen additive Methoden und/oder Kolposkopie)
II-g: Zervikale Drüsenzellen mit Anomalien, die über das Spektrum reaktiver Veränderungen hinausreichen - ggf. zytologische Kontrolle in Abh&ängigkeit von Anamnese und klinischem Befund (evtl. nach Entzündungsbehandlung; in besonderen Fällen additive Methoden und/oder Kolposkopie)
II-e: Endometriumzellen bei Frauen > 40. Lebensjahr in der zweiten Zyklushälfte - Klinische Kontrolle unter Berücksichtigung von Anamnese und klinischem Befund
Unklare bzw. zweifelhafte Befunde
III-p: CIN 2/CIN 3/Plattenepithelkarzinom nicht auszuschließen - Differentialkolposkopie, ggf. additive Methoden, evtl. kurzfristige zytologische Kontrolle nach Entzündungsbehandlung und/oder hormoneller Aufhellung
III-g: Ausgeprägte Atypien des Drüsenepithels, Adenocarcinoma in situ/invasives Adenokarzinom nicht auszuschließen - Differentialkolposkopie, ggf. additive Methoden
III-e: Abnorme endometriale Zellen (insbesondere postmenopausal) - Weiterführende klinische Diagnostik, ggf. mit histologischer Klärung
III-x: Zweifelhafte Drüsenzellen ungewissen Ursprungs - Weiterführende Diagnostik (zum Beispiel fraktionierte Abrasio; ggf. additive Methoden/Differentialkolposkopie)
Dysplasiebefunde mit größerer Regressionsneigung
IIID1: Zellbild einer leichten Dysplasie analog CIN 1 - Zytologische Kontrolle in sechs Monaten, bei Persistenz > ein Jahr: ggf. additive Methoden/Differentialkolposkopie
IIID2: Zellbild einer mäßigen Dysplasie analog CIN 2 - Zytologische Kontrolle in drei Monaten, bei Persistenz > sechs Monate: Differentialkolposkopie, ggf. additive Methoden
IV: Unmittelbare Vorstadien des Zervixkarzinoms - Differentialkolposkopie und Therapie
IVa-p: Zellbild einer schweren Dysplasie/eines Carcinoma in situ analog CIN 3
IVa-g: Zellbild eines Adenocarcinoma in situ
IVb-p: Zellbild einer CIN 3, Invasion nicht auszuschließen
IVb-g: Zellbild eines Adenocarcinoma in situ, Invasion nicht auszuschließen
V: Malignome - Weiterführende Diagnostik mit Histologie und Therapie
V-p: Plattenepithelkarzinom
V-g: Endozervikales Adenokarzinom
V-e: Endometriales Adenokarzinom
V-x: Andere Malignome, auch unklaren Ursprungs